Wie der Pinsel oder Stift des Malers sich bewegt, so entwickelt sich das Sprechen.
Dem Gesprochenen hört man den Zusammenhang nicht an, wenn man der Bewegung nicht folgt.
Wie es beim Bild nicht auf die einzelne Linie ankommt, so kommt es beim sprechenden Denken nicht auf das einzelne Wort an. Es ist die Bewegung des Sprechens, die Entfaltung des Gedankens.
Einen Eindruck kann man dafür nur bekommen, wenn man dem Sprechen hörend folgt, sich widerstrebend ziehen lässt; nur wenn das Verklingen der Worte einem das Denken verflüchtigt und darin die nächsten Worte anvertraut, anempfiehlt. Im Verklingen…
…entwickelt sich erst der Sinn, fast wie der Geschmack: im Abgang erst das ‘volle Aroma’….
Wer das Sprechen mit dem Gesprochenen (und so vielleicht niedergeschriebenen) Wort verwechselt, versteht nichts(, ist taub).
(2018-04-29 | Bern, Zentrum Paul Klee)
Schreibe einen Kommentar